Donnerstag, 7. Mai 2015

"Fast & Furious 7"

Versöhnlicher Abschied

Eine Sache ist immer wichtig, wenn man sich einen Teil der F&F-Reihe ansieht: Hirn aus, Spaß an. Der siebte Teil bildet hierbei keine Ausnahme. Und das ist auch gut so. Aus männlicher Sicht jedoch ist der hohe Anteil an Testosteronbombern im Vergleich zum ersten Teil doch arg zu Lasten der namenlosen Bikinigirl-Statisten gegangen. Da sind etwas zu viele Kolben bei den Zylindern ... Was solls. Dafür ist die Action um so realistischer ...
(*ba-dum tss)



Worum geht's? Scheißegal. Da sind geile Autos, explodierende Settings und Stunts fernab jeglicher physikalischer Gesetze. Wen interessiert die Handlung? Jemand macht die Freaks sauer und die wollen ihm den Arsch aufreißen. Fertig. Ach ja, einen Unterschied gibt es doch zu den anderen Teilen. Paul Walker - der kann ja nur noch teilweise gesehen werden. Nach seinem Tod wurde mit Zwillingsbruder und Computer nachgeholfen, das Ding fertig zu drehen.

Klar, dass man bei einem Film mit Vin Diesel und The Rock nicht gerade einen Meilenstein in der Filmgeschichte erwarten braucht, ist wohl klar. Die völlig übertriebenen und unrealistischen Actionszenen, sind dabei auch okay. Es ist Popcorn-Kino und das darf viel. Und da muss man sich auch damit abfinden, dass Autos zwischen Hochhäusern hin und her springen können, ohne dass der Lack Kratzer bekommt. Das will man ja auch. Und dass die Guten alles irgendwie überleben, während die Bösen (übertrieben gesagt) beim Stolpern bereits einen Genickbruch erleiden - hey - es ist okay. 

Was aber mega in die Hose ging, waren die Dialoge. Ich habe selbst bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" ausgereiftere Gespräche gehört. Zugegeben, ich habe GZSZ noch nie gesehen - aber schlechter können sie gar nicht sein. Die Gags sind so ultra peinlich konstruiert, dass man förmlich die Gedanken des Autoren lesen kann: "So, ich muss ihn jetzt das sagen lassen, damit der andere dann das-und-das antworten kann. Boah, bin ich witzig" ... NICHT.

Der Film wäre locker auf eine gute 7, wenn nicht sogar 8 gekommen, aber selbst die überzeugtesten Dosenbier-Proleten im Kino, die sogar über die MediaMarkt-Werbungen lachen können, waren in diesen Szenen auffallend ruhig. Scheiße, der Film wäre ohne Textsequenzen der Darsteller besser davon gekommen - kein Witz.

Richtig Mühe gab man sich dann bei der doppeldeutigen Verabschiedung von Brian (Paul Walker), der sich "für ein anderes Leben" entscheiden musste/wollte ... hier wird es schwer, die Metaphern zu trennen. Schön inszeniert und mit einem herzlichen Monolog von Vin Diesel, war es ein Abschied, der bei dieser Art Film für einen persönlichen Freund würdig erschien. Zwar ändert er nichts mehr an der Wertung, doch verdient diese Sequenz es, hervorgehoben zu werden. Daher 6/10 Tütchen.




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