Freitag, 20. Februar 2015

Baymax - Riesiges Robowabohu



Baymax - Riesiges Robowabohu

Irgendwie schafft es Disney immer wieder, eine erfolgreiche Geschichte neu aufzulegen und alles in einem ganz anderen Universum mit frischem Wind zu inszenieren. Zuletzt mit "Frozen - die Eiskönigin". Die Geschichte eines Adels-Sprößlings, der sich für etwas dramatisches die alleinige Schuld gibt, davon läuft, Lieder singt und dann - als das Königreich langsam den Bach runter geht - zurück kehrt um alle zu retten. Worum ging es im "König der Löwen" gleich nochmal?

Nun läuft "Baymax - Riesiges Robowabohu" im Kino. Ein Film mit Science Fiction-Elementen, viel (Situations-)Humor, ausreichend Action, langsame emotionale Abhängigkeit zum Neuling und zugleich eine herzliche Familiengeschichte über verlorene Eltern, Zusammenhalt und einem Sieg über einen übermächtig erscheinenden Gegner, der im Grunde gar nicht so böse ist. Worum ging es in "Lolo & Stitch" gleich nochmal?



Aber diese Parallelen interessieren nicht, weil sie dank einer liebevollen Inszenierung, packender Szenen und - wie gewohnt - ausgewogenen Charakteren einfach eine gewohnt gute Disney-Leistung an den Tag legt. Zwar merkt der geneigte Insider durchaus einen Unterschied, wenn Pixar nicht federführend am Grundentwurf sitzt - doch am Ende kommt man aus dem Kino und fühlte sich gut unterhalten. Und genau das sollte das Ziel eines Filmes sein.

Die Geschichte ist - ohne viel zu spoilern, wie immer - schnell erklärt: Hiro Hamada (14 J.) ist ein kleines Technikgenie, verliert jedoch sehr früh seine Eltern und nun auch eine weitere wichtige Bezugsperson. Doch diese hinterlässt ihm etwas: einen medizinischen Roboter als letztes und unerwartetes Erbe. Und einen Fingerzeig in Richtung künftigen Lebensweg. Doch Hiro muss aufgrund bestimmter Ereignisse leichte Änderungen an dem aufblasbaren Robo-Arzt vornehmen. 

Der Humor trifft meist voll ins Schwarze. Vor allem, wenn man weiß, dass es sich bei Baymax um eine Anlehnung an eine kurzlebige Marvel-Comicreihe handelt. Der Cameo-Auftritt von Stan Lee ist gar nicht zu übersehen. Und auch für die Rapunzel-Fans wurde ein kleiner Blickfang versteckt (Tipp: Polizeistation, Hintergrund). Das Figurendesign ist ohnehin stark an Rapunzel und Frozen angelehnt. Why not. 

Das Urteil: gekonnt wie beinahe immer schafft es Disney mit diesem Film die Kleinen und die Großen gleichermaßen zu unterhalten. Die Story ist eine weichgezeichnete Superhelden-Comicverfilmung mit Humor, guten Charakteren und dem nötigen Emotionalen Auf und Ab. Und bei weitem nicht so emotional zerstörerisch wie die Todesszene von König Mufasa im "König der Löwen" (vermutlich der Tag, als meine Kindheit starb). Eine gute 7/10 ist da eine faire Wertung. Man darf nicht vergessen, dass alles ab 7 einen Platz in meinem Bluray-Regal verdient hat und ich ohnehin keine 10 hergebe, wenn mich der Film nicht direkt in neue Bahnen schießt. Was bisher nicht vorkam.



Seid ihr meiner Meinung? Habe ich etwas übersehen? Wie urteilt ihr und warum? Schreibt es mir ruhig. Bis zum nächsten Flimmerabend, Leute.


www.youtube.com/marcolatur/videos




Keine Kommentare: