Dienstag, 31. Januar 2017

iBoy (2017)



iDerdaus, das musste ja mal kommen. Wir haben einen neuen Superhelden im Revier. Halb Mensch, halb Smartphone. Nun, dass schöne an dem Film: er ist sowas von brandneu. Im Januar 2017 wurde er erstmals veröffentlicht – auf Netflix. Die haben ihn ja auch produziert.

Es geht um Tom Harvey. Gespielt wird er von Bill Milner – den kennt man unter anderem … na ja … nee, den kennt man noch gar nicht. Aber egal. Tom Havey, der „ganz normale Teenager“ kommt, wie es sich für einen Superhelden gehört in eine ungewöhnliche Situation. Obwohl, in den USA sind Einbrüche mit Schießereien jetzt nicht ganz sooo ungewöhnlich. Oder soll er doch in London spielen? Jetzt bin ich unsicher … O,kay, zurück zum Thema. Auf jeden Fall wird er – und was noch schlimmer ist: sein Handy auch – natürlich so blöd angeschossen, dass (und jetzt kommts) Teile des Smartphones in seinen Körper (Gehirn) eindringen und operativ auch nicht mehr entfernt werden können.

Lade "Humor" ....... laden abgebrochen.

Als er aus dem Koma erwacht, haben seine Smartphone-Teile nicht nur ausreichend Akku, nein, sie haben ihn praktisch mit ihren eigenen Fähigkeit vernetzt. So kann er Kraft seiner Gedanken im Internet surfen, SMSen und Telefonate abfangen und sogar zurückverfolgen und Unmengen an Daten verarbeiten. Sogar die Ampel kann schnell umgeschaltet werden, wenn nötig. Der Traum eines jeden NSA-Abteilungsleiters also. Und wie es sich für einen tragischen Superhelden gehört, wurde bei dem Vorfall auch jemand in seinem persönlichen Umfeld zum Opfer. Seine heimliche Liebe Lucy Walker (gespielt von „Game of Thrones“-Darstellerin Maisie Williams). Ein Mädchen ist also in einer Gefahr (eine Formulierung, speziell für Arya Stark-Fans). Und er nimmt sich vor, diesen Überfall zu rächen. Allerdings übertreibt es der iBoy in seinem digitalen Blutrausch und wendet die Dinge nicht unbedingt zum Besseren.

Irgendwie hat man den Eindruck, die Produzenten haben sich die Mutationssequenzen von Spiderman und Daredevil angesehen und diese als Inspiration für Tom Harveys Verwandlung verwendet. Und vor allem die charakterlichen Entwicklungen werden in einen Film gequetscht. Vom Überfall bis zum Erkennen neuer Fähigkeiten vergehen auch gerade einmal zehn Filmminuten. Sagen wir es, wie es ist: den Film sollte man nicht ernst nehmen. Auch wenn er sich viel zu selbst ernst nimmt. Wieder mal ein Depri-Bub mit Depri-Problemen, der sich ab und zu mal geil fühlt, wenn er seine Kräfte einsetzen kann.

Kennste? Kennste.

Das Thema ist ja grundsätzlich ganz interessant, wurde jedoch in Episoden von „Black Mirror“ charmanter umgesetzt. Die Visualisierung seiner Fähigkeiten ist ganz nett umgesetzt, aber seit „Sherlock“ und „Watch Dogs“ auch nichts Neues mehr. Die Schauspieler sind (abgesehen von Maisie Williams) eben erst aus der Schauspielschule gestolpert. Aber jeder fängt mal klein an, also was solls. Das alles hätte dem netflix’schem Zeitvertreib eine gut gemeinte 5/10 Popcorntüten einbringen können. Aber da sich die Ideenlosigkeit vor allem im großen Showdown  noch einmal lauthals zu Wort meldet, gibt es eine 4/10. Romanvorlage hin oder her.




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