iDerdaus, das musste ja mal kommen. Wir haben einen neuen Superhelden im Revier. Halb Mensch, halb Smartphone. Nun, dass schöne an dem Film: er ist sowas von brandneu. Im Januar 2017 wurde er erstmals veröffentlicht – auf Netflix. Die haben ihn ja auch produziert.
Es geht um Tom Harvey. Gespielt wird er von Bill Milner –
den kennt man unter anderem … na ja … nee, den kennt man noch gar nicht. Aber
egal. Tom Havey, der „ganz normale Teenager“ kommt, wie es sich für einen
Superhelden gehört in eine ungewöhnliche Situation. Obwohl, in den USA sind Einbrüche
mit Schießereien jetzt nicht ganz sooo ungewöhnlich. Oder soll er doch in
London spielen? Jetzt bin ich unsicher … O,kay, zurück zum Thema. Auf jeden Fall
wird er – und was noch schlimmer ist: sein Handy auch – natürlich so blöd
angeschossen, dass (und jetzt kommts) Teile des Smartphones in seinen Körper (Gehirn)
eindringen und operativ auch nicht mehr entfernt werden können.
Lade "Humor" ....... laden abgebrochen.
Als er aus dem Koma erwacht, haben seine Smartphone-Teile
nicht nur ausreichend Akku, nein, sie haben ihn praktisch mit ihren eigenen
Fähigkeit vernetzt. So kann er Kraft seiner Gedanken im Internet surfen, SMSen
und Telefonate abfangen und sogar zurückverfolgen und Unmengen an Daten
verarbeiten. Sogar die Ampel kann schnell umgeschaltet werden, wenn nötig. Der
Traum eines jeden NSA-Abteilungsleiters also. Und wie es sich für einen
tragischen Superhelden gehört, wurde bei dem Vorfall auch jemand in seinem
persönlichen Umfeld zum Opfer. Seine heimliche Liebe Lucy Walker (gespielt von „Game
of Thrones“-Darstellerin Maisie Williams). Ein Mädchen ist also in einer Gefahr
(eine Formulierung, speziell für Arya Stark-Fans). Und er nimmt sich vor,
diesen Überfall zu rächen. Allerdings übertreibt es der iBoy in seinem
digitalen Blutrausch und wendet die Dinge nicht unbedingt zum Besseren.
Irgendwie hat man den Eindruck, die Produzenten haben sich
die Mutationssequenzen von Spiderman und Daredevil angesehen und diese als
Inspiration für Tom Harveys Verwandlung verwendet. Und vor allem die
charakterlichen Entwicklungen werden in einen Film gequetscht. Vom Überfall bis
zum Erkennen neuer Fähigkeiten vergehen auch gerade einmal zehn Filmminuten.
Sagen wir es, wie es ist: den Film sollte man nicht ernst nehmen. Auch wenn er
sich viel zu selbst ernst nimmt. Wieder mal ein Depri-Bub mit Depri-Problemen,
der sich ab und zu mal geil fühlt, wenn er seine Kräfte einsetzen kann.
Das Thema ist ja grundsätzlich ganz interessant, wurde
jedoch in Episoden von „Black Mirror“ charmanter umgesetzt. Die Visualisierung
seiner Fähigkeiten ist ganz nett umgesetzt, aber seit „Sherlock“ und „Watch Dogs“
auch nichts Neues mehr. Die Schauspieler sind (abgesehen von Maisie Williams)
eben erst aus der Schauspielschule gestolpert. Aber jeder fängt mal klein an,
also was solls. Das alles hätte dem netflix’schem Zeitvertreib eine gut
gemeinte 5/10 Popcorntüten einbringen können. Aber da sich die Ideenlosigkeit
vor allem im großen Showdown noch einmal
lauthals zu Wort meldet, gibt es eine 4/10. Romanvorlage hin oder her.
Eure Meinung zu dem Film könnt ihr mir sehr gerne unter dem
entsprechendem Beitrag auf meiner Twittertimeline (@marcolatur) oder, für mehr
als 140 Zeichen auf meiner Facebookseite (fb.com/marcolatur) mitteilen. Die
Links findet ihr am linken Bildschirmrand, bzw. unter dem Artikel. Haut rein
und schreibt mir.
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