Bieg' in Japan
Im Jahre 2010 veröffentlichte Laura Hillenbrands das Buch "Unbeugsam - eine wahre Geschichte von Widerstand und Überlebenskampf". Angelina Jolie hat dies wohl gelesen und war davon so begeistert, dass sie gleich mal als Produzentin der Film-Adaption agierte - und bei der Gelegenheit auch im Regiestuhl Platz nahm. Das Ergebnis? Ich hätte ihr das so gar nicht zugetraut.
Okay, obwohl sich der Film oft wirklich die Zeit nimmt, die er braucht, wirkt die Geschichte doch stellenweise eilig erzählt - aber das hält sich in Grenzen, also suchen wir jetzt nicht zwingend nach Gründen, hier etwas schlecht zu reden. Denn der Film ist nicht schlecht. Und die mehr als zwei Stunden fühlt man jetzt nicht wirklich - zumal er gut unterhält.
Was ist aber eigentlich Sache? Es geht um Louis Zemperini (Jack O'Connell) , seines Zeichens Olympia-Teilnehmer (1936, Berlin) und jüngster Teilnehmer am 5000-Meter-Lauf. Er gewann zwar keine Medaille schaffte aber die letzte Runde in 56 Sekunden und gewann damit die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Sieben Jahre später stürzte er während eines Kriegseinsatzes mit einem Flugzeug ins Meer und überlebte dort mit einem Kameraden 47 Tage lang in einem Schlauchboot. "Gerettet" wurde er von den verfeindeten Japanern, die ihn bis Ende in einem Kriegsgefangenenlager hielten.
Dort ist er - wie alle anderen Kriegsgefangenen - den Demütigungen, Machtspielen und Misshandlungen des japanischen Unteroffiziers Mutsuhiro "The Bird" Watanabe ausgeliefert. Dieser scheint an dem Athleten eine besondere Hassliebe zu entwickeln. Einerseits wünscht er sich den Amerikaner italienischer Herkunft als eine Art Freund, gleichzeitig sieht er sich aber in dem unbeugsamen Willen und der inneren Stärke gefährdet - und er versucht, den Olympioniken Louie zu brechen.
Hintergrund-Info: Viele der dargestellten Szenen decken sich zwar mit der literarischen Biographie, jedoch wurden einzelne Schauplätze und Begebenheiten abgeändert. Besipielsweise wird Zamperini im Film durch alle anderen Gefangenen bestraft (zwangsweise), weil er sich weigert, als Propagandamittel zu dienen. Laut dem Buch wurde er jedoch bei einem Diebstahl in der Kantine erwischt - daher die Strafe.
Dass bei so einem Film natürlich die amerikanischer Propag ... äh ... Patriotenbrille aufgesetzt wird, sollte nun wirklich niemanden überraschen. Immerhin wurde dadurch aber der Film nicht völlig weichgespült, wie man es aus anderen Filmen kennt ... hust ... Herz aus Stahl ... räusper ...
Daher halte ich folgende Wertung durchaus als fair ...
Habt ihr den Film gesehen? Gebt mir Feedback - liege ich völlig daneben oder könnt ihr euch mit meinem Fazit anfreunden? Wer den Bericht auf entsprechenden Plattformen teilt, darf sich von mir geadelt fühlen. Besser als nichts, oder?
Bis zum nächsten Flimmerabend, Leutens ...
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